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  • AutorenbildElvira Schmidt

Aus etwas Beschädigtem, etwas Neues Leichtes machen - Holzbild "abheben"



Als ich dieses Brett aus einem Holzhaufen bei Amerang ziehe, sehe ich wie fertig es wirklich aussah.

Es besitzt keinerlei gerade Kanten, sondern teils abgeschabte Verläufe des Randes, der fast schon an eine Welle erinnert.

War da etwas herausgebrochen worden oder ist da etwas über einen langen Zeitraum darüber gezogen worden oder gelaufen?

Oder war das einfach der Regen, der Sturm, die immer wieder an diesem Brett gerüttelt hatten?


Und dann ist da dieses Loch, das aussah, als wäre es genagt worden. Darin ein eingeschlagener Nagel. Dann kleinere längliche Risse und Löcher. Von dem, was man noch sieht, kann man helleres Holz vermuten und ein paar blaue Lackfarbinseln.


Puuuh, ich stoße die Luft durch die Nase, aber eigentlich handelte es sich, um einen tiefen Seufzer.

„Was soll ich denn mit Dir machen?

Soll ich Dich überhaupt mitnehmen?“ denke ich.

Denn das war das wirklich fertigste Brett, was ich bisher eingesammelt hatte.

„Doch, ich nehme Dich mit!“

Denn einen Vorteil hat mein Material: Man könnte es reintheoretisch, jederzeit klein schneiden und in den Ofen stecken. Theoretisch😊


Als ich das Brett ein paar Wochen später reinige, indem ich es mit Schmierseife und Wurzelbürste kräftig schrubbe, darf ich, wie schon so oft beim Trocknungsprozess, Zeugin einer Verwandlung werden:

Unter der Dreckschicht, diesem Film aus Erde, Staub und Ablagerungen, kommt auf einmal die Struktur des Holzes zum Vorschein.

Ein gleichmäßiger, sehr hellbrauner Farbton, der sich beim Trocknen in der Sonne, noch weiter aufhellt. Und die Lackreste bilden dazu einen faszinierenden Kontrast.

Wenn das Auge sich an etwas festhält und dann weiter wandern kann. Sich nicht satt sehen kann, dann weiß ich, daraus wird ein Bild.

Und so geschieht es dann auch.


Zwei Astlöcher formen sich zu Kugelaugen, die mich keck anschauten.

Aus dem Loch mit dem Nagel entsteht ein Vogel, der ganz weit die Schwingen ausstreckt. Es kommt auch ein stiller Beobachter zum Vorschein. In Vogelform. Das ist der obere Teil, der auch zum Himmel wird.

Unten rechts, taucht eine Linie auf, die sich zu einem Frauengesicht formt. Eine Dame mit geschlossenen Augen. Sie scheint ganz bei sich zu sein und doch mit allem, um sich herum verbunden.


Und uuups, der Stift wandert weiter und zwei Blasen, tauchen über ihrem Kopf auf, so dass mir dämmert: Sie denkt, sie träumt vom „Abheben“.

Buuum, da war er, der Titel.


Lackreste werden zum Vogelbauch.

Die frechen Augen bekommen Augendeckel durch eine Collage aus Notenpapier.

Und dann, erinnere ich mich noch an die Retrotapete, die ich mal beim Hoefti gefunden hatte.

Schnipp, schnapp und schon formt sich die wunderbare Blumenfrisur, die aus stilisierten Steifmütterchen in Himmelblau, Cyanlblau und Lilablau bestand. Mit etwas Grün darunter. Das Blattgrün. Und einem gelben Mittelpunkt.


Was ist das Bitte für eine tolle Frisur?

Oder ist es eine Badekappe? Ich erinnere mich an eine Noppenbadekappe aus meiner Kindheit mit lauter fedrigen Blumenköpfen.

Diese Frage bleibt offen.

Die Farben lasieren sich mit unterschiedlichsten Pinseln in Schichten, wie von selbst.

Ein paar Kontraste sollen dabei sein. Das ist wichtig für den Rhythmus und die Lebendigkeit des Bildes.

Und…man soll in den Himmel tauchen, wie in ein Meer, das einen umhüllt.

Wie beim Schnorcheln.


Wenn ich es heute betrachte, ist es genau das geworden, was eine Kundin mir erst vor ein paar Tagen sinngemäß sagte, als ich sie um ein Feed Back bat, was meine Kunst betrifft:


Du machst aus etwas Beschädigtem, etwas neues Leichtes, voller Lebensfreude.

Das hat viel mit Leben zu tun. Ein Symbol für mein eigenes Leben.“

Zu „Abheben“ bekam ich noch eine weitere Rückmeldung:

„Dieses Bild ist für mich einfach so schön und man findet sich in jedem Vogel mit den eigenen Gefühlen wieder und auch die Figur spiegelt etwas in mir selbst!

Ich bin voller Bewunderung.“


Und genau so soll es geschehen. Meine Holzbilder sollen innerlich bewegen und innerlich etwas, Blick für Blick, verwandeln. So, wie das Brett sich verwandelt hat.


„Abheben“ macht Sehnsüchte und Träume sichtbar.

In dem wir es täglich betrachten, unseren Blick wandern lassen, verbinden wir uns mit unseren Wünschen. Laden uns damit auf und kommen Ihnen Stück für Stück näher.

Ganz sicher!

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Das Holzbild „Abheben“ ist zu verkaufen.

Es sucht einen Platz, wo es jeden Tag seine besondere Kraft & Ausstrahlung entfalten kann und darf.

"Abheben" Maße & Preis: Holzbilder: Verkaufsgalerie

Anfragen bitte unter: info@elvira-schmidt.de oder telefonisch 08075 91 302 91





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